Ein Konzert der Spitzenklasse hat das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg (LPO) am Samstagabend im Bürgerhaus in Zell unter der Leitung seines Chefdirigenten Professor Stefan R. Halder gegeben. Mit symphonischer und moderner Blasmusik auf höchstem Niveau begeisterte das 29 Musiker starke Berufsorchester die rund 200 Konzertbesucher…
Den Konzertreigen eröffnete das LPO mit der „Schwaben-Ouvertüre“ von Patrick Egge. Nach einer sanften Einleitung mit weichem Hörnerklang drang immer wieder das Thema von „Kennt ihr das Land in deutschen Gauen“ in unterschiedlichen Variationen und von verschiedenen Instrumenten durch. Klangvolle Posaunen leiteten am Ende zu einem schnellen Teil mit quirligen Holzbläsern und einem majestätischen Tutti über.
Beim „Konzert für Horn in Es Dur, Op. 11“ von Richard Strauss, bot der Solist David Torres eine grandiose bläserische Leistung. Mit Gefühl, tonlicher Brillanz und perfekter Spieltechnik setzte er jeden Ton in meisterhafter Manier. Das Orchester unterstützte ihn mit einem klangvollen Bett und präzisen Zwischenspielen.
Ebenso glänzte Max Möst bei „Peace“ auf seinem Euphonium mit weichem gefühlvollem Spiel.
Beim dritten Satz der „Albsinfonie“ hat Ralph Bernardy gefällige Musik mit vielen virtuosen Einwürfen im Walzertakt komponiert. Die Volkslieder „Mädle ruck, ruck, ruck“ und „Widele,
wedele“ hat das LPO in diesem tänzerisch, eindrucksvollen Werk glänzend und klangvoll verarbeitet.
Im eleganten „Schwaben-Baden-Marsch“ sind die ersten vier Takte der Schwabenhymne „Der reichste Fürst“ und das „Badner Lied“ identisch. Später klingt aber das Lied „Auf
der schwäbscha Eisabahna“ prägnant durch.
Beeindruckend präsentierte das Orchester die Tondichtung „Die Echaz“ von Ursprung bis zur Mündung. Zarte Motive symbolisierten die Quelle am Ursprung und plätscherten
in musikalischen Schnipseln dahin. Stetig aufregender und gewaltiger werdende Musik beschreiben das Anwachsen des Flüsschens, das sich nach 26 Kilometern im Neckar verliert.
Mit „A Tribute to Roger Cicero“, und „Bilder-Best of Baden“ brachte das LPO weitere Südwestklänge im modernen Pop-Sound beeindruckend zu Gehör…
Mit dem „Radetzky Marsch“ und dem „Biberacher Kreismarsch endete ein großartiger Konzertabend. Das Orchester glänzte durchweg mit hervorragendem Klang, technischer Brillanz und rhythmischer Genauigkeit.
Bei den Konzertbesuchern gab es nur eine Meinung – ein absolut musikalisches Blasmusikhighlight…
(Schwäbische Zeitung, 12.03.2018)